
Wunschlos Glückliches Verharren in der Feierabendposition
Vier Menschen. Allein. Zuhause. Behaust und doch innerlich unbehaust. Die Alltäglichkeit einer Wohnung wird benutzt, um alle möglichen Themen zwischen Leben und Tod abzuhandeln. Vier tragikomische Szenen zeigen skurrile, vereinsamte und verunsicherte Zeitgenossen, die in ihren kleinen Paralleluniversen Überlebenskämpfe mit sich und ihrer unmittelbaren Umgebung austragen. Der Stoff für aberwitzige Tragödien schlummert hier zwischen Sofa, Staubsauger und Aquarium. Ingrid Lausund hat Figuren in den Mittelpunkt gestellt, die, während sie über Umzugskartons, Putzfrauen und Bahnfahrten sprechen, Ängste und Unzulänglichkeiten offenbaren. Da wird ein Gemälde zum absurden Symbol einer gescheiterten Mutter-Tochter Beziehung, eine Teekanne mit Migrationshintergrund führt direkt in eine Nachbarschaftskrise, das Stoffzebra bleibt als einziger Freund zurück. Von wütender Verzweiflung bis zur kleinen Gemütlichkeit sprechen diese Schicksale alles an, was zuhause ist.
Ingrid Lausund gehört mit ihren Stücken wie z. B. „Hysterikon", „Bandscheibenvorfall -- Ein Abend für Leute mit Haltungsschäden" oder „Benefiz -- Jeder rettet einen Afrikaner" zu den meistgespielten deutschen Gegenwartsautorinnen. Unter dem Pseudonym Mizzi Meyer verfasste sie Drehbücher, unter anderem zum Film „Er ist wieder da" und zur Fernsehserie „Der Tatortreiniger", für die sie mit dem Grimme-Preis 2012 und 2013 ausgezeichnet wurde.